Wohnungen ohne Kaution zur Miete - Optionen und Möglichkeiten

Auf der Suche nach einer Wohnung stellt die Mietkaution oft eine finanzielle Hürde dar. Viele Mieter fragen sich, ob es Alternativen gibt. Dieser Artikel erklärt, was Wohnungen ohne Kaution sind, wie sie funktionieren und wie man sie finden kann. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Möglichkeiten, eine Wohnung ohne klassische Kaution zu mieten.

Wohnungen ohne Kaution zur Miete - Optionen und Möglichkeiten

Die Wohnungssuche ist bereits herausfordernd genug, doch die zusätzliche finanzielle Belastung durch eine Kaution kann den Prozess noch schwieriger gestalten. Traditionell verlangen Vermieter eine Kaution in Höhe von bis zu drei Nettokaltmieten als Sicherheit. Für viele Menschen, besonders für Berufseinsteiger, Studenten oder Personen mit begrenztem Budget, stellt diese Summe eine erhebliche Hürde dar. Glücklicherweise gibt es Alternativen und Möglichkeiten, Wohnungen ohne die klassische Kautionszahlung zu mieten. Diese Optionen werden immer beliebter und sind auf dem deutschen Wohnungsmarkt zunehmend verfügbar.

Was sind Wohnungen ohne Kaution zur Miete?

Wohnungen ohne Kaution sind Mietobjekte, bei denen der Vermieter entweder komplett auf eine Kaution verzichtet oder alternative Sicherheitsleistungen akzeptiert. Der vollständige Verzicht auf eine Kaution ist in Deutschland eher selten, kommt aber vor - besonders bei privaten Vermietern oder in besonderen Mietverhältnissen wie bei Verwandten oder Bekannten. Häufiger sind jedoch alternative Modelle, bei denen die klassische Barkaution durch andere Sicherheitsleistungen ersetzt wird.

Zu den gängigsten Alternativen gehören Mietkautionsversicherungen, Mietkautionsbürgschaften und Kautionsersatzprodukte verschiedener Anbieter. Diese Modelle ermöglichen es dem Mieter, die Kaution nicht als Einmalzahlung zu leisten, sondern stattdessen monatliche Beiträge zu zahlen. Der Vermieter erhält dennoch die gewünschte Sicherheit, während der Mieter seine Liquidität behält.

Wie funktionieren Apartments ohne Einzahlung?

Bei Apartments ohne klassische Kautionseinzahlung kommen verschiedene Modelle zum Einsatz. Das am weitesten verbreitete ist die Mietkautionsversicherung. Hierbei schließt der Mieter einen Vertrag mit einem Versicherungsunternehmen ab, das gegenüber dem Vermieter eine Bürgschaft in Höhe der vereinbarten Kaution übernimmt. Der Mieter zahlt dafür eine einmalige Abschlussgebühr sowie jährliche oder monatliche Prämien an den Versicherer.

Eine weitere Option ist die Kautionsbürgschaft durch eine Bank. Die Bank stellt dem Vermieter eine Bürgschaftsurkunde aus, die als Sicherheit dient. Der Mieter zahlt der Bank dafür eine Gebühr und muss eventuell Sicherheiten hinterlegen.

Zunehmend populär werden auch digitale Kautionsersatzprodukte von Fintech-Unternehmen und Startups. Diese bieten oft unkomplizierte Online-Abschlüsse und flexible Zahlungsmodelle an. Der Mieter zahlt monatliche Beiträge, während der Anbieter dem Vermieter die volle Kautionssumme garantiert.

Wie können Sie Wohnungen ohne Kaution zur Miete beantragen?

Um eine Wohnung ohne klassische Kaution zu mieten, sollten Sie mehrere Wege in Betracht ziehen. Zunächst ist es sinnvoll, bereits bei der Wohnungssuche gezielt nach Angeboten zu schauen, die explizit “keine Kaution” oder “alternative Kautionsmodelle möglich” erwähnen. Solche Angebote finden sich auf spezialisierten Immobilienportalen oder in entsprechenden Filtereinstellungen.

Bei Interesse an einer Wohnung können Sie dem Vermieter direkt alternative Sicherheitsleistungen vorschlagen. Bereiten Sie dafür Informationen zu Mietkautionsversicherungen oder Bürgschaften vor und erklären Sie die Vorteile auch aus Vermietersicht. Viele Vermieter sind offen für solche Lösungen, wenn sie ausreichend informiert werden.

Für die Beantragung einer Mietkautionsversicherung oder Bürgschaft benötigen Sie in der Regel:

  • Einen gültigen Mietvertrag oder eine verbindliche Mietabsichtserklärung
  • Persönliche Dokumente (Personalausweis, Einkommensnachweise)
  • Eine positive Bonitätsauskunft (z.B. SCHUFA)
  • Informationen zur Miethöhe und gewünschten Kautionssumme

Die Antragsstellung erfolgt direkt beim jeweiligen Anbieter und kann je nach Dienstleister online, telefonisch oder persönlich erfolgen.

Vor- und Nachteile von Wohnungen ohne Kaution

Wohnungen ohne klassische Kaution bieten einige deutliche Vorteile. Der offensichtlichste ist die Schonung der Liquidität. Statt drei Monatsmieten auf einmal zu zahlen, können Sie Ihr Geld anderweitig nutzen oder investieren. Dies ist besonders vorteilhaft bei Umzügen, die ohnehin mit hohen Kosten verbunden sind.

Allerdings gibt es auch Nachteile zu bedenken. Bei Kautionsversicherungen oder Bürgschaften fallen regelmäßige Gebühren an, die sich über die gesamte Mietdauer summieren. Im Gegensatz zur klassischen Kaution, die nach Ende des Mietverhältnisses zurückgezahlt wird, sind diese Kosten nicht erstattungsfähig. Langfristig können die Gesamtkosten daher höher ausfallen als bei einer einmaligen Kautionszahlung.

Zudem akzeptieren nicht alle Vermieter alternative Kautionsmodelle. Einige bestehen weiterhin auf der klassischen Barkaution, was die Wohnungsauswahl einschränken kann.

Anbieter und Kosten für Kautionsersatzprodukte

Der Markt für Kautionsersatzprodukte ist in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Verschiedene Anbieter konkurrieren mit unterschiedlichen Modellen und Preisstrukturen. Eine Übersicht der gängigsten Optionen:


Anbieter Produkt Kosten Besonderheiten
Kautionsfrei Mietkautionsversicherung Ca. 3-5% der Kautionssumme jährlich Digitaler Abschluss, schnelle Bearbeitung
Deutsche Kautionskasse Kautionsbürgschaft Einmalig ca. 5% + jährlich ca. 2% Auch für gewerbliche Mieter
ERGO Mietkautionsversicherung Einmalig ca. 3% + jährlich ca. 3-4% Umfassender Versicherungsschutz
Sparkasse Mietkautionsbürgschaft Jährlich ca. 1-3% + Bearbeitungsgebühr Für Bestandskunden oft günstiger
Objego Digitale Mietkaution Monatlich ca. 2-4€ pro 1.000€ Kaution 100% digitaler Prozess

Prices, rates, or cost estimates mentioned in this article are based on the latest available information but may change over time. Independent research is advised before making financial decisions.


Die Kosten für Kautionsersatzprodukte variieren stark je nach Anbieter, Kautionshöhe und individueller Bonität. Typischerweise setzen sie sich aus einer einmaligen Abschlussgebühr und laufenden Kosten zusammen. Die jährlichen Gebühren liegen meist zwischen 2% und 5% der Kautionssumme. Bei einer Kaution von 2.000 Euro entstehen so jährliche Kosten zwischen 40 und 100 Euro.

Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und auf versteckte Kosten zu achten. Einige Anbieter verlangen zusätzliche Gebühren für Vertragsänderungen oder die Bearbeitung von Schadensfällen.

Rechtliche Aspekte bei Wohnungen ohne Kaution

Aus rechtlicher Sicht ist es wichtig zu verstehen, dass alternative Kautionsmodelle nur mit Zustimmung des Vermieters möglich sind. Der Vermieter hat laut deutschem Mietrecht das Recht, eine Kaution in Höhe von bis zu drei Nettokaltmieten zu verlangen. Er ist jedoch nicht verpflichtet, Alternativen zu akzeptieren.

Wird ein alternatives Kautionsmodell vereinbart, sollte dies unbedingt schriftlich im Mietvertrag oder in einer Zusatzvereinbarung festgehalten werden. Darin sollten Art und Umfang der Sicherheitsleistung sowie die Bedingungen für deren Inanspruchnahme klar definiert sein.

Bei Mietkautionsversicherungen bleibt der Mieter gegenüber dem Vermieter weiterhin für Schäden oder Mietrückstände haftbar. Die Versicherung tritt lediglich in Vorleistung und kann anschließend Regress beim Mieter nehmen.

Die wachsende Nachfrage nach flexiblen Wohnlösungen hat dazu geführt, dass immer mehr Vermieter und Immobilienunternehmen alternative Kautionsmodelle akzeptieren. Dies eröffnet vielen Menschen neue Möglichkeiten auf dem Wohnungsmarkt und reduziert finanzielle Einstiegshürden. Dennoch bleibt es wichtig, die verschiedenen Optionen sorgfältig abzuwägen und die langfristigen Kosten zu berücksichtigen, bevor man sich für eine Wohnung ohne klassische Kaution entscheidet.